Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Daniel Straß

Reise durch die Geschichte der modernen Pädagogik

BAD LIEBENZELL. „Antrittsvorlesungen haben an deutschen Hochschulen und Universitäten eine lange Tradition, die es seit rund 500 Jahren gibt.“, begrüßte Prof. Dr. Volker Gäckle, Rektor der Internationalen Hochschule Liebenzell (IHL), die ca. 100 Besucher zur Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Daniel Straß, Professor für Pädagogik. 

Daniel Straß wurde zum 01. Februar 2019 zum ersten Professor für Pädagogik der IHL ernannt. Dr. Daniel Straß, aufgewachsen im Harzvorland (Sachsen-Anhalt), absolvierte zunächst ein theologisches Fachschulstudium am CVJM-Kolleg in Kassel und studierte Erziehungswissenschaften (Diplom) mit den Beifächern Psychologie und Soziologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Dort promovierte er im Anschluss mit einer bildungsphilosophischen Arbeit zur Erwachsenenbildung und arbeitete am Institut für Pädagogik der MLU. Straß hatte daneben stets Lehraufträge an Universitäten und Hochschulen, wie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, der Universität Augsburg und auch an der Internationalen Hochschule Liebenzell. An der Universität Augsburg arbeitet er zudem an einer Habilitation zum Persönlichkeitsbegriff in der Erwachsenenbildung.

In seiner Antrittsvorlesung zum Thema „Persönlichkeiten bilden: Von einem modernen Versprechen und dem Beitrag einer Pädagogik aus dem Glauben“ führte Straß vor ehem. Kollegen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Familienangehörigen, Freunden, Kollegen und Studenten der IHL durch die moderne Geschichte der Pädagogik, um der Frage nachzugehen, was eigentlich Bildung sei. Oft sei in der Moderne bei vielen individuellen und gesellschaftlichen Problemen die Rettung in der „Persönlichkeitsbildung“ gesehen worden. Die Postmoderne wiederum habe gar nicht mehr an die Kraft von Persönlichkeiten geglaubt, weil sie den Menschen vielfach nur noch als „fließende Identität“ verstehe. Ein christliches Verständnis von Bildung dagegen sei weder einseitig für das eine noch für das andere, sondern bedenke die Frage, was es heißt, dass der Mensch durch die Begegnung mit Christus seine „göttliche Ebenbildstruktur“ entfalten könne, so wie der Bildungsbegriff traditionell gedacht wurde.  

Dr. Thomas Eisinger (UniSA), Studiengangsleiter für Theologie / Pädagogik im interkulturellen Kontext“, begrüßte Daniel Straß mit den Worten: „Jemand, der wie Daniel Straß in der Stadt August Hermann Franckes, Halle (Saale), studiert hat, wird die Philosophie der Pädagogik an der IHL noch mal weiterentwickeln. Darauf freuen wir uns!“ 

Auch Bad Liebenzells Bürgermeister Dietmar Fischer war unter den Gästen der Antrittsvorlesung. Er zeigte sich beeindruckt von dem akademischen Level der Dozenten und nutzte seinen Besuch, sich bei der Hochschulleitung über aktuelle Zukunftsentwicklungen der Hochschule zu informieren.